20 April 2007

Ubuntu 7.04

Das neue Ubuntu 7.04 ist da und ich hab mal wieder eine Probeinstallation gemacht. Hier mein kurzer Bericht in Bezug auf Kompatiblität zum FSC Amilo M 7440G.

Installation:
Wie schon unter 6.10 unproblematisch. Nervig war nur, dass die Desktop-Live-CD natürlich die NTFS-Partitionen automatisch mountet und diese dann nicht mehr zum verkleineren zur Verfügung stehen. Könnte einen Anfänger schon an dieser Stelle demotivieren. Ich bevorzuge eh die manuelle Partitionierung mit gparted. Verkleinern funktionierte so auch ohne vorherige Defragmentierung des NTFS-Volumes

Hardwarekompatiblität:

Netzwerk:

Lan funktionierte erwartungsgemäß auf Anhieb. WLAN mit fsam7440 und den entsprechenden Installationsanleitungen aus den einschlägigen Foren. [2] Auch WPA-Verschlüsselung funktioniert endlich von Haus aus. Dafür ist allerdings ein kleiner Trick nötig: Die fsam7440 muss in /etc/modules eingetragen sein und danach /etc/network/interfaces löschen. Danach initatlisert sich der NetworkManager neu und WPA wird angeboten.
Modem kann ich nicht testen, wird aber vermutlich nicht funktionieren (Softmodem).

Grafik:
Die Intel GMA915 Onboard-Grafik ist nach wie vor unproblematisch und funktioniert auf Anhieb. Auch die FN-Tasten zum Dimmen und umschalten auf den externen Monitor funktionieren ohne Probleme, habe aber bisher nur "klonen" ausprobiert, was für mich (Präsentation & Beamer) interessanter war. Der TV-Out funktioniert auch, standardmäßig aber nur im NTSC-Format. Das ist zwar auch unter Windows nicht anders und muss erst konfiguriert werden aber so langsam erwarte ich schon, dass im Lokalschema "Deutschland" sowas automatisch auf PAL konfiguriert wird.
Die 3D-Effekte funktionieren im Prinzip (Wabbel-Fester, Cube), verursachen aber Probleme im Zusammenspiel mit MPEG-Wiedergabe. Ich fand sie aber eh nur in den ersten 30 Minuten lustig, danach nerven sie.

CPU:
Dynamisches Takten funktioniert, Lüfter mit dem Betrieb unter Windows vergleichbar. Mit einer kleinen Anpassung [1] kann man auch fixe Lüfterschemata ala NHC nutzen.

Multimedia:
Sound läuft out-of-the-box. Schön ist das automatische nachinstallieren von Codecs.

Laufwerke:
Brenner läuft, NTFS-Volumes werde automatisch lesend gemountet, auch mein Creative MuVo-MP3-Player wird ohne Probleme gemoutet. Der Kartenleser funktioniert allerdings nicht.

Eingabe:
Tastatur, Touchpad und externe Funkmaus (MS Notebook Mouse) funktionieren out-of-the-box.

Energie:
Automatisches Abdimmen im Akkubetrieb funktioniert, Akkuleistung wird korrekt angezeigt. Standby funktioniert noch immer nicht: Die Grafikkarte wird nach dem Aufwachen nicht richtig initialisiert was zu psychedelischen Farben führt. Ruhezustand funktioniert zwar, ist aber im vergleich zu Windows beim Aufwachen so schnarchlangsam, dass es faktisch unbrauchbar ist.



Fazit:
Ubuntu 7.04 ist für Notebooks immer noch erste Wahl. Im Vergleich: Das aktuelle Knoppix berherrschte das Dynamic Switching und damit zusammenhängend die Lüftersteuerung nicht. Leider nerven noch immer Kleinigkeiten: Die Probleme mit dem Standby sind chronisch und schränken aus meiner Sicht die mobile Nutzbarkeit empfindlich ein. Der erfahrene Linuxer wird sagen: Ja, wenn die ACAPI-Infos auch nicht richtig im BIOS sind... Ottonormalnutzer wird aber einfach sagen: Ist das mein Problem? Windoof kanns doch...
Insgesamt wird aber Linux langsam auch für den Desktop-Einsatz interessant.

[1] sudo chmod +s /usr/bin/cpufreq-selector
[2] Jetzt ist zusätzlich zu den meisten Anleitungen auch ein sudo touch /usr/src/linux-headers-2.6.20-14-generic/include/linux/config.h
nötig